Verpackung

GS1 Austria kann einpacken

Ein Artikel von Wolfgang Zechner | 05.10.2021 - 09:30
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Das Thema Verpackung gewinnt auf europäischer Ebene immer stärker an Bedeutung. So sieht das Kreislaufwirtschaftspaket der EU eine Erhöhung der Recyclingquoten bei Verpackungen vor. Das hat GS1 Austria und die Packaging Cockpit GmbH auf den Plan gerufen. Gemeinsam wurde ein Programm zur Steuerung von Verpackungsportfolios entwickelt.

Auch bei der wichtigsten Datendrehscheibe der heimischen Branche, bei GS1 Austria, rücken die Themen Verpackung und Kreislaufwirtschaft immer stärker in den Fokus. Hintergrund der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema ist das Kreislaufwirtschaftspaket der EU, das eine Erhöhung der Recyclingquoten bei Verpackungen vorsieht. Das bedeutet vor allem: viel Arbeit für Unternehmen. Denn in relativ kurzer Zeit müssen viele Verpackungssysteme entweder optimiert oder ersetzt werden. Dazu benötigt es aber Daten und Transparenz entlang der gesamten Supply Chain. Oftmals sind aber gerade diese standardisierten Spezifikationsdaten zu Verpackungen nicht verfügbar. Dabei sind es gerade diese Informationen über die Recyclingfähigkeit und die Ressourceneffizienz von Verpackungen, die von Industrie und Handel künftig für den Gesetzgeber und die Öffentlichkeit bereitgehalten werden müssen. Und genau hier setzt GS1 Austria an. Gemeinsam mit der Packaging Cockpit GmbH wurde ein Tool entwickelt, das Unternehmen dabei unterstützen soll, ihre Verpackungen EU-gerecht zu optimieren. Das Ergebnis heißt „Packaging Cockpit“ – also wie das Unternehmen selbst. Bei dem Programm handelt es sich um ein webbasiertes Informations- und Steuerungssystem für das Management von Verpackungsportfolios. Mit dem Packaging Cockpit können Verpackungsspezifikationen verwaltet und zwischen Supply Chain-Partnern ausgetauscht werden. Darüber hinaus ermöglichen die Spezifikationsdaten die Durchführung von Berechnungen zur Recyclingfähigkeit und die Erstellung einer Lebenszyklusanalyse für Verpackungen. Errechnete Daten können für länderspezifische Vergleiche sowie für Auswertungen und Reports herangezogen werden und erleichtern in Zukunft die Umsetzung von neuen gesetzlichen Vorgaben.

Eine Win-win-Situation
Der Fokus der Zusammenarbeit von Packaging Cockpit und GS1 Austria liegt im Austausch von Know-how. So bringen die Expertinnen und Experten von Packaging Cockpit vor allem ihr Wissen zu den unterschiedlichsten Verpackungsmaterialien, Berechnungsmethoden und Life-Cycle-Management ein. GS1 Austria schafft im Gegenzug einen Mehrwert durch das Fachwissen zu Standardisierung und zum sinnvollen Einsatz von GS1 Standards wie etwa GTIN oder GLN. Auch die seitens GS1 Austria bestehenden engen Beziehungen zu Handel und Industrie wollen genutzt werden. Schließlich handelt es sich, so GS1 Austria-Geschäftsführer Gregor Herzog, hier um „Community-Lösungen, die einen funktionierenden Datenfluss vom Verpackungshersteller bis zum Handel gewährleisten sollen.“

ECR Austria mit zwei Publikationen zum Thema
Das Thema Kreislaufwirtschaft beschäftigt übrigens auch ECR Austria. Bereits vor zwei Jahren gründete die GS1 Austria-Tochter eine Plattform zum Thema – die Circular Packaging Initiative. Im vergangenen Jahr veröffentlichte ECR Austria zwei Publikationen zum Thema: Die ECR-Empfehlung „Packaging Design for Recycling“ bietet einen Leitfaden, wie Verpackungen möglichst zirkulär entwickelt werden können. Auch international wurde man schnell auf den Guide aufmerksam. Darum wurde er dieser Tage durch die internationale Kooperation von ECR Community, World Packaging Organisation und FH Campus Wien als globale Empfehlung über die österreichischen Grenzen hinaus gelauncht. Die zweite Pu­blikation, die ECR Empfehlung „Nachhaltigkeitsbewertung von Verpackungen“, zeigt auf, welche Kriterien bei der Beurteilung einer Verpackung in Betracht gezogen werden müssen, um einen holistischen Ansatz zu ermöglichen.

Die Publikation steht zum Download bereit auf
https://ecr-austria.at/arbeitsgruppen/circular-packaging