Kommentar

Die Rolle der Landwirtschaft in der Krise

Ein Artikel von Redaktion | 20.03.2020 - 11:10
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Wolfgang Zechner
© Theresa Wey

Österreich ist im Lockdown. Ganz Österreich? Nein. Drei unbeugsame, eng miteinander verwobene Branchen leisten erbitterten Widerstand. Die Rede ist vom Lebensmittelhandel von der Markenartikelindustrie und von unserer Landwirtschaft. Würde dieses Trio ins Wanken kommen, wäre es um die Versorgung der Bevölkerung sehr, sehr schlecht bestellt. Das merkt auch die breite Bevölkerung immer stärker, die in der Vergangenheit vor allem dem LEH und leider auch den Bauern oftmals den schwarzen Peter zugeschoben hat.

Vor allem die heimischen Bäuerinnen und Bauern sind derzeit die vergessenen Heldinnen und Helden der Krise. Während der Lebensmittelhandel in den Medien zu Recht mit Lob überschüttet wird, liest man über die Landwirtschaft wenig. Dabei wären die Regale der Händler ziemlich leer ohne sie. Und noch etwas wird oft außer Acht gelassen:  In Zeiten, in denen der internationale Warenverkehr wegen der nationalen Abschottungen immer stärker gefährdet zu sein scheint, kommt den regionalen Lieferanten eine extrem wichtige Bedeutung zu. Denn die Landwirtinnen und Landwirte werden auch dann noch Waren an die Supermarkt-Ketten liefern können, wenn der transnationale Warenverkehr ins Stocken gerät.

Ja, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LEH-Ketten leisten aktuell Übermenschliches an der „Corona-Front“. Aber genauso wichtig ist derzeit der Beitrag Landwirtschaft. Dieser Beitrag ist vielleicht nicht so sichtbar, weil er sich primär im Hintergrund abspielt. Vergessen sollten wir ihn aber nicht. Darum hier bereits eine Forderung für die Zeit nach der Krise: Es braucht dringend politische Konzepte für die langfristige Stärkung der heimischen Landwirtschaft.