WEDL Food Report 2019

WEDL Food Report 2019: Regionalität schlägt Bio

Ein Artikel von Handelshaus Wedl (bearbeitet für KEYaccount.at) | 02.08.2019 - 11:13
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Österreicher achten besonders bei Gemüse, Obst, Fleisch und Molkereiprodukten sowohl auf Bio als auch auf Regionalität. © Wedl Food Report 2019

Greifen die Österreicher lieber zu Bio- oder regionalen Produkten? Und wie schätzen die Gastronomen ihre Gäste ein? Diesen Fragen fühlt die neue Studie des Handelshaus WEDL auf den Zahn und beleuchtet im Wedl Food Report 2019 erstmals ein Thema von zwei Seiten: einmal die Sicht der Endkonsumenten sowie die der Hotellerie und Gastronomie.

Die Studie zeigt: Die Österreicher kennen sich aus, sie achten auf Bio und Regionalität, kaufen diese Produkte und verwenden sie als Entscheidungsgrundlage für die Restaurantwahl. Dieses Bewusstsein sehen auch die befragten Gastronomen und schätzen die Nachfrage nach regionalen Produkten höher ein als nach Bio-Produkten. Besonders für Gastronomen im Westen spielen Regionalität und Herkunft eine größere Rolle als im Rest Österreichs.

Österreicher definieren Bio-Produkte als gentechnikfrei (67 Prozent), naturbelassen (64 Prozent), unbelastet (62 Prozent) und nachhaltig (58 Prozent). Regionale Produkte kommen für sie aus der unmittelbaren Region (87 Prozent), sind nachvollziehbar (68 Prozent) und frisch (66 Prozent). „Die Ergebnisse zeigen, dass der Endkonsument bewusst zwischen Bio und Regionalität unterscheidet und den Begriffen unterschiedliche Eigenschaften zuschreibt“, sieht sich Lorenz Wedl, Geschäftsführer und Sprecher der WEDL Handels-GmbH, in seiner Annahme bestätigt. Der Österreicher kennt sich nicht nur aus, er weiß auch was er will: Nach Frische, Qualität und Preis zählt vor allem Regionalität bei der Kaufentscheidung. „Diese Reihung zeigt, das Bewusstsein für Regionalität ist in der Bevölkerung angekommen“, erklärt Wedl. Immerhin kaufen 84Prozent der Befragten immer oder meist regionale Produkte, 56 Prozent von ihnen greifen zu Bio-Produkten. Besonders bei Gemüse, Obst, Fleisch und Molkereiprodukte achten die Österreicher auf Regionalität. Rund ein Viertel legt bei Fisch Wert auf Bio- und regionale Qualität.  

Gastronomen bemerken wachsendes Bewusstsein

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Präsentation des Wedl Food Reports mit Didi Maier (Top-Gastronom, Salzburg), Lorenz Wedl (Geschäftsführer & Sprecher Handelshaus Wedl) und Michael Ramssl (Hermesvilla, Wien)
© Handelshaus Wedl

Nicht nur beim privaten Einkauf, auch bei der Wahl des Restaurants spielen Bio und Regionalität eine Rolle. Vor allem regionale Waren werden bevorzugt: Für die Befragten sind sie beim Frühstück (38 vs. 28 Prozent), Mittagessen (47 vs. 34 Prozent) und Abendessen (44 vs. 20 Prozent) sehr wichtig bzw. wichtig. „Der Gast legt privat großen Wert auf Bio und Regionalität. Daher ist es klar, dass er sich diese Qualität auch im Restaurant erwartet“, weiß Top-Gastronom Didi Maier. Die Befragung von Gastronomie und Hotellerie bestätigt das wachsende Bewusstsein des Gastes: 83 Prozent der Gastronomen sehen eine hohe Nachfrage nach regionalen Produkten, der Bedarf nach Bio-Ware wird deutlich schwächer wahrgenommen (27 Prozent). Interessant ist, dass für Gastronomen im Westen Regionalität und Herkunft eine größere Rolle spielen als im Rest Österreichs. „Unsere Gäste schätzen Landschaft, Region und typische Schmakerln. Heimischen Zutaten – vielleicht noch vom Bauern nebenan – unterstreichen die Verbundenheit zur Region, und unsere Qualitätsstandards“, bestätigt Maier.

Qualität und Herkunft müssen stimmen

Das spiegelt sich auch in den Kochtöpfen wider, denn 73 Prozent der Gerichte, die mit regionalen Produkten zubereitet werden, enthalten überwiegend Zutaten aus der Region. Speisen aus Bio-Produkten bestehen zu 19 Prozent weitestgehend aus Zutaten mit Bio-Zertifikaten. „Wir legen großen Wert auf Bio und Regionalität. Ob Zutaten aus dem Umkreis oder mit Bio-Siegel, hier wissen wir, dass Qualität und Herkunft stimmen“, bestätigt Michael Ramssl, Restaurantleiter der Hermesvilla und Gastgeber der Präsentation. Und der Gast will genau wissen, was auf den Teller kommt: 61 Prozent der Endkonsumenten halten vollständige Transparenz auf der Speisekarte für wichtig. „Um transparent von Herkunft der Zutaten berichten zu können, verlassen sich die Gastronomen auf uns. Dank jahrelanger Zusammenarbeit mit lokalen Bauern können wir Frische, Qualität und nachvollziehbare Herkunft garantieren“, schließt Lorenz Wedl.

Über die Studie

Befragungszeitraum: März & April 2019, Flächendeckende Befragung in Österreich
Endkonsumenten: 500 Online-Interviews mit Endkonsumenten ab 18 Jahre, die mindestens einmal pro Woche auswärts essen.
Gastronomen: 150 Interviews aus der Gastronomie und Hotellerie mit Geschäftsführern, Chef-Köchen oder Restaurantleitern von gutbürgerlichen und gehobenen Betrieben in Österreich.